In Abhängigkeit von Befallsstärke und den örtlichen Gegebenheiten kann ein Schimmelpilzbefall in verschiedenen Verfahren saniert werden:
Die Behandlung der befallenen Flächen mit stark oxidierenden Chemikalien (Chlorbleiche, Natrium-Hypochlorid o.ä.) dient der unmittelbaren Beseitigung der vorhandenen Schimmelkulturen. Eine vorbeugende Wirkung gegen Neubefall wird dadurch nicht erzielt. Auch sind die gängigen Wirkstoffe zur Schimmelbekämpfung für den Laien mit größter Vorsicht anzuwenden. Durch die bei der Behandlung freiwerdenden Chlorgase besteht höchte Verletzungsgefahr. Bei Nichtbeachtung von Sicherheitsmaßnahmen (Lüftung, Atemschutz) droht eine Chlorgasvergiftung und Verätzung der Atemwege und der Lunge. Deshalb sollte diese Behandlung dem entsprechend ausgerüsteten und erfahrenen Fachmann überlassen werden.
Als Lebensgrundlage benötigen Schimmelpilze:
Ungünstig für den Menschen ist dabei, dass einige dieser Faktoren auch für uns sehr angenehm sind und unsere Wohnräume deshalb ein bevorzugtes Ansiedlungsgebiet für Schimmelpilze darstellen. Nahrung finden die Pilze bei uns im Überfluss, z.B. Zellulose, die in Holz, Tapeten, Wandfarben, Kleister etc. enthalten ist. Die für uns angenehme Raumtemperatur von ca. 20°C ist auch dem Pilzwachstum. förderlich. Zugluft wird von uns als unangenehm empfunden, weshalb oft durch übertriebene Wärmedämmung ein Luftaustausch unterbunden wird.
Da wir kaum in keimfreien Edelstahlhäusern leben wollen und auch arktische Temperaturen unser Wohlbefinden stören, bleibt also nur das Abstellen von Feuchtequellen, um den Schimmelpilzen das Leben schwer zu machen. Neben eindringendem Wasser von außen ist in den meisten Fällen ein erhöhter Anfall von Konsenfeuchtigkeit Ursache für einen Schimmepilzbefall.
Die warme Raumluft in geheizten Wohngebäuden ist in der Lage, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen, als die kühlere Außenluft. Insbesondere in Gebäudeecken, in der eine relativ kleine Innenfläche einer großen Außenfläche gegenüber liegt und somit ein höherer Wärmeabfluß vorliegt, kühlen die Wandoberflächen stärker aus. Die Feuchtigkeit, die von der abkühlenden Raumluft nicht mehr aufgenommen werden kann, fällt als Kondensat an den Wandoberflächen aus (so wie an einer Flasche, die gerade aus dem Kühlschrank geholt wird).
Bei ausreichender Luftzirkulation bleibt dieser Effekt unbemerkt, da durch die ständige Luftbewegung und Zufuhr wärmerer Luft die Wandoberflächen immer wieder abtrocknen, bzw. durch eine hohe Luftwechselrate keine signifikante Abkühlung der Raumluft stattfindet. Ein erhöhter, bzw. langfristiger Kondensatanfall, der für eine Durchfeuchtung der Wände und somit für ein begünstigtes Pilzwachstum sorgt, kann durch verschiedene Ursachen bzw. deren Zusammenwirken entstehen:
Gesättigte Luftfeuchte durch intensive Nutzung und mangelnden Luftaustausch (z.B. viele Personen in kleinen Räumen, Wasserdampfentwicklung an Kochstellen oder in Bädern ohne entsprechende Lüftungsmöglichkeit)
Ungenügende Luftzirkulation durch Staudruck in baulich ungünstigen Bereichen (hinter Zimmertüren, Schränken, Vorhängen).
Starke Auskühlung der Außenwände bei ungünstiger Taupunktlage (die Zone im Wandaufbau, bei der durch das Temperaturgefälle von innen nach außen die Kondensatbildung aus der abkühlenden Raumluft beginnt).
Für eine Auskühlung können wiederum verschiedene Faktoren maßgeblich sein:
Zur Sanierung ist es notwendig, alle Ursachen soweit wie möglich zu beseitigen und damit eine für das Pilzwachstum ungeeignete Umgebung zu schaffen, d.h. für eine Verbesserung der Luftzirkulation zu sorgen (Zwangsbelüftung, Lufträume zwischen Inventar und Wänden vergrößern), eindringende Feuchtigkeit von außen fernzuhalten (Fassadensanierung), wasserspeichernde Baustoffe ersetzen und ggf. die Wärmedämmung zu verbessern.
In Abhängigkeit vom jeweiligen Befall und der Ursache bieten wir verschiedene Verfahren zur Schimmelsanierung an: