Viele Menschen haben Angst vor Ratten und Mäusen. Mäuse können Krankheiten übertragen, so unter anderem Hantaviren und Leptospirose.
Hausmäuse trifft man in erster Linie im Innenbereich an, seltener außerhalb von Gebäuden. Sie leben in Familien und haben einen geringen Aktionsradius. Daher ist es wichtig den Unterschlupf und die Laufwege zu erkennen, um eine optimale Positionierung von Bekämpfungsmitteln zu erreichen. Hierbei orientiert sich der erfahrene Schädlingsbekämpfer an Kot- und Urinspuren, Fraßspuren und bezieht sein Fachwissen in die Analyse mit ein.
Zunächst ist es wichtig, die Nahrungsgrundlage der Mäuse zu beseitigen oder zu mindern. Hierzu zählen zum Beispiel offene Nahrungsmittel in der Küche. Mäuse sind in ihrer Nahrungswahl sehr wählerisch, daher ist wichtig möglichst wenig oder keine Alternativnahrung anzubieten. Anschließend werden wirkstoffhaltige Köder ausgebracht. Diese werden so ausgelegt, dass sie nicht versehentlich von Menschen oder anderen Tieren aufgenommen werden können.
Die Köderstationen werden regelmäßig kontrolliert und den Befallsverlauf zu erkennen. Erst wenn keine Köderannahme erfolgt und auch keine weiteren Befallshinweise zu erkennen sind, kann der Befall als getilgt gesehen werden.
In bestimmten Situationen ist es angebracht, einen Befall durch Nagetiere mit Hilfe von Schlagfallen zu bekämpfen. Hierzu werden diese mit ebenfalls mit einem Köder, allerdings ohne Wirkstoffe bestückt. Abhängig von der aufgefundenen Art und den Umständen wählen wir einen Köder, der die Mäuse in die Fallen lockt. Schlagfallen müssen häufiger kontrolliert werden, daher ist der Aufwand bei dieser Bekämpfung deutlich höher.
Im norddeutschen Raum treten vermehrt Resistenzen gegen bestimmte Wirkstoffe bei Nagetieren auf. Das heißt, dass die Tiere auch bei ausreichender Aufnahme des Köder nicht abgetötet werden. Resistenzen werden durch eine unsachgemäße Beköderung hervorgerufen: die Tiere nehme eine Menge an Wirkstoffen auf, die nicht zur Abtötung reicht und die Population gewöhnt sich an das Gift. Im weiteren Verlauf entwickeln sich so vererbbare Widerstandsfähigkeiten gegen bestimmte Wirkstoffgruppen. Dies erschwert nicht nur die Bekämpfung von Mäusen in Privathaushalten, sondern auch in der großräumigen Rattenbekämpfung. Nur ein ausgebildeter Schädlingsbekämpfer kann erkennen, ob Resistenzen vorliegen könnten und vor allem, wie trotz dieser Umstände eine erfolgreiche Bekämpfung durchgeführt werden kann.