Von den meisten Personen werden Wespen nicht als eklig empfunden, dennoch haben viele Menschen Angst vor Ihnen. Wespen beeinträchtigen die Lebensqualität, nicht nur von Allergikern und Kindern,. Insbesondere im Sommer beim Grillen oder Kuchenessen im Garten können Wespen echte Plagegeister sein.
Als problematisch hinsichtlich ihrer Ansiedlung kommen bei uns hauptsächlich zwei Wespenarten vor:
Andere problematisch angesiedelte, nicht besonders geschützte staatenbildende Wespenarten findet man ebenfalls. Die Hornisse (Vespa crabro) ist in Deutschland eine besonders geschützte Art und darf nur mit Genehmigung der zuständigen Behörde umgesiedelt bzw. bekämpft werden.
Als staatenbildende Insekten beginnen die Jungköniginnen, die einzig den Winter in geschützten Verstecken überlebt haben, den Nestneubau im Frühjahr/Frühsommer. Die ersten Jungtiere muß die Königin selber aufziehen, bis diese dann die Aufgaben der Nahrungsbeschaffung, des Nestbaues oder der Nestverteidigung übernehmen und die Königin sich schließlich nur noch mit der Eiablage beschäftigt. Zunächst wird eiweißhaltige Nahrung bevorzugt, Wespen jagen andere Insekten. Die Umstellung auf zuckerhaltige Nahrung wie Obst, zuckerhaltige Erfrischungsgetränke und Kuchen erfolgt etwa ab August. Wespen sind tagaktiv, nachts halten sie sich - bis auf einige "Wächter" - im Nest auf. Während das Wespenvolk bei den ersten Nachtfrösten abstirbt, verlassen die Jungköniginnen zum Winter hin das Nest und überwintern befruchtet in geschützten Verstecken, von wo aus sie im Frühjahr wieder mit dem Aufbau eines neuen Nestes beginnen. Dasselbe Nest wird dabei kein zweites Mal benutzt.
Problematisch ist eine Wespennestansiedlung meist, wenn dies in der Nähe menschlicher Aktivitäten geschieht und in der Folge kleine oder größere Erschütterungen (z.B. bei Bodennestern, nahe Türen oder Fenster, in der zu schneidenden Hecke o.ä.) auf das Nest einwirken, was die Wespen zu Verteidigungsverhalten anregt. In diesen Fällen muß man mit einer Vielzahl von Stichen rechnen. Wenn übrigens eine einzelne Wespe z.B. am Tellerrand "angegriffen" wird, ruft sie Artgenossen mit Hilfe von ausgesonderten chemischen Stoffen zur Hilfe, was für den "Angreifer" zu unangenehmer Ansammlung dann aggressiver Wespen führt.
Meistens kann ein solch "problematisch" angesiedeltes Nest lokalisiert und dann mit Hilfe geeigneter Insektizide bekämpft werden. Dabei ist Sachkunde und die richtige Gerätschaft erforderlich, um nicht zum "Gejagten" zu werden und dabei erhebliche Gesundheitsgefahren auf sich zu nehmen. Ungeeignete Bekämpfungsversuche führen in Deutschland jedes Jahr zu einer erheblichen Anzahl von Unfällen mit zum Teil schweren Verletzungen bis hin zu Todesfällen. Auch gibt es einige Menschen, die allergisch auf das Lähmungsgift der Wespen reagieren und bereits nach einem Stich akute intensivmedizinische Betreuung brauchen, um nicht zu sterben.
Falls Wespennester nicht gefunden werden können, es aber trotzdem zu Belästigungen oder gar Gefährdungen kommt, gibt es die Möglichkeit, mit Hilfe von Lockstoffen und ggf. Fraßködern zumindest eine Reduzierung zu erzielen.